Vergleichbar überbewertet wie zurzeit eine Nvidia NVDA waren vor 20 Jahren nur die Aktien des damals neuen Mobilfunk-Standard- und Chipkonzerns Qualcomm QCOM. Zum Ende des Jahres 1999 notierte die Aktie bei einem damaligen EV/EBITDA von 75, vor ihrem Kurssturz um -80%…
Qualcomm bestätigte sogar seine starken Aussichten und verzehnfachte seine Umsätze seit dem Jahr 2000. Doch die Aktie brauchte 20 Jahre um ihr Hoch aus dem Jahr 1999/00 zu überwinden
Nvidia wird heute mit einem aktuellen EV/EBITDA Verhältnis von 157 rund 10-Mal so hoch bewertet, wie Vergleichswerte im Chipsektor. Sobald die positiven Daten eingepreist sind - was tatsächlich noch einige Wochen oder bis zu 3-6 Monate dauern kann - könnte sich die Aktie sogar einmal schnell mehr als halbieren.
Sie sehen daran, wie sinnlos es sein könnte, eine Aktie wie NVDA ins Hoch hinein zu kaufen. Unter Umständen müssten sie selbst bei sehr positiven Entwicklungen des Themas Künstliche Intelligenz (KI / AI) mehrere Jahre gehduldsam auf neue Höchstkurse bei der Aktie ausharren und laufen Gefahr in der Zwischenzeit 50% und mehr ihres Kapitals als Buchverluste durchhalten zu müssen.
Keine Frage: Die KI wird unser Leben und das Verhältnis zur Arbeit revolutionieren. Standardisierte, wiederkehrende und stupide geistige Arbeit - wie sie noch immer von schätzungsweise 80% der arbeitenden Bevölkerung verrichtet wird, angefangen vom Staatsbediensteten, Buchhalter, Nachrichten-Redakteur - wird über die kommenden 5 Jahre automatisiert werden, wie die Fabrikarbeit vor 100 Jahren durch Maschinen effizienter wurde.
Doch Andreas Lambrou zog in seinem Cambridge Rohstoffclub diese Woche einen historischen und sehr kritischen Beitrag zum Thema Künstliche Intelligenz:
„Dabei ist ein zentraler von der „Intelligenzia“ gesteuertes System, das alles überwacht und leitet, gar nicht so neu. Wie Sie in diesem Telepolis-Artikel nachlesen können, versuchte die Sowjetunion schon in den 1970er Jahren mit dem Projekt OGAS eine ähnliche Richtung einzuschlagen und scheiterte damals noch an fehlenden Chips und Ressourcen zur Umsetzung. Die Frage ist, ob eine menschengemachte Kopie tatsächlich wahrhaftige Kreativität und Intelligenz ersetzen kann?
Würde eine KI-Welt nicht automatisch in eine Sackgasse münden, weil sie sich im Chaos unserer Welt – bei den stets verschiedensten Individuen und Mächte im guten und bösen Wettbewerb zueinander stehen? Meine Ansicht ist, dass sich eine KI in einem freiheitlichen System nie zurechtfinden könnte und darum wird die KI, wenn sie die alleinige Macht zugesprochen bekäme, immer eine Tyrannei sein.”
Wir müssen also aufpassen, dass die Künstliche Intelligenz, mit ihren unumstößlichen “wissenschaftliche Fakten”, mit denen auch Markus Lanz gestern im Rahmen der Klimadebatte hysterisch um sich warf und mit denen die KI gefüttert wird, nicht in einer Dystopie endet.
Eine KI kann einen wahren, freien Diskurs niemals ersetzen und die Menschen auf der Erde müssen sich davor hüten, dieser KI oder Politikern auch noch die Macht über ihre Lebensgestaltung zu überlassen.
Im schlimmsten Falle könnte die KI nämlich aus mangelnder Kreativität vielleicht sogar den “Freitod” für die Mehrheit der mutmaßlich “denkfaulen, überflüssigen” Menschen nahelegen…
Soeben klingelt mein Telefon und ich habe Geheimrat Peter Becker am Ohr:
„Andreas, die Nvidia Zahlen waren unfassbar gut, niemand hatte das auf dem Schirm, die Optionen hatten vor dem Gewinnausweis lediglich eine Bewegung von 4% eingepreist. Hintergrund sind die neuen KI-Möglichkeiten, welche alle mit extrem starken RTX Grafikprozessoren arbeiten.”
Ja, Nvidia hat den Markt revolutioniert. Die Kameras sind wie unsere “Augen” und erfassen die Welt um uns herum grafisch, die sie mit ihren Algorithmen verarbeiten.
Mittlerweile kostet und leistet ein Grafikprozessor schon deutlich mehr als eine CPU-Einheit von Intel oder AMD.
Ohne diese Chips geht praktisch gar nichts mehr. Jedes Auto, jeder Rechner, jedes Smartphone, jeder Cloud-Server benötigt sie, um unsere Arbeit leichter und effektiver zu machen.Insofern stimmt es, dass die großen Techs mit ihren spalierfähigen, monopolisierten Strukturen, immenses Wachstum vor sich haben.
Allerdings gibt es viel zu viele Trittbrettfahrer des KI-Booms.
Hierzu zählen relativ kleine Gesellschaften, die versuchen vom Hype zu profitieren und ihre Aktien zu promoten, jedoch relativ wenig vorzuweisen haben.
Ein Beispiel wäre eine bei Anlegern kaum bekannte Aktie namens C3.Ai (Nasdaq: AI) - die unter anderem auf der Homepage populär damit wirbt, KI-Lösungen für globale Konzerne wie Shell zu realisieren.
Shell erreicht einen wichtigen Meilenstein: Skalierung der vorausschauenden Wartung durch künstliche Intelligenz auf 10.000 Anlagen mit C3 AI (Pressemeldung)
Machen Sie siche slebst ein Bild und schauen Sie dieses Video aufmerksam!
Shell mit Unternehmens-KI transformieren | C3 Transform 2022
Wenn ein börsennotiertes Unternehmen so starke Werbung macht, um sich in ein günstiges Licht zu rücken, sollten Anleger vorsichtig bleiben. Denn ich glaube leider, dass ein großer Teil des Wachstums der kommenden 5 Jahre hier schon längst eingepreist wurde.
Bei C3.Ai waren vor einigen Wochen sogar schon berüchtigte Short Seller aktiv, wie Spruce Point Capital Management und Kerrisdale Capital - weil sie offenbar auf eine Überbewertung und fallende Kurse spekulieren…
So twitterte Spruce Point:
„Trotz des $AI-Hypes wuchs der Kundenstamm von C3 ai um 0, wie in NULL, QoQ. Noch schlimmer, der CEO machte bei CNBC mehrere übertriebene Aussagen."
Kerrisdale Capital weist in seinem Bericht darauf hin, dass es die Aktie derzeit leerverkauft.
„Wir verkaufen Aktien von C3.ai (AI), einem Unternehmen für Unternehmenssoftware mit einer Marktkapitalisierung von 4 Mrd. USD, das nach seinem gescheiterten Börsengang aus der Asche auferstanden ist, weil wir glauben, dass seine selbsternannte "KI-Führerschaft" es irgendwie in die Lage versetzt, von Silicon Valley's aktuellem Tech-Thema du jour zu profitieren: generative KI, wie sie von der Medienbesessenheit ChatGPT vertreten wird. Wir glauben, dass diese spekulativen Flammen nicht mehr lange hell brennen werden, da die Realitäten von C3's schwacher Kundentraktion, scheiternden Vertriebspartnerschaften und finanziellem Druck katalysieren werden, was wahrscheinlich eine schmerzhafte Realitätsprüfung sein wird."
Ein weiterer Verlierer des KI-Hausse scheint die sonst sehr optimistische Innovations- und Disruptions-Investorin Cathie Wood zu sein. Der von ihr verwaltete ARK Innovation-ETF (Nasdaq-Kürzel: ARKK), hat sich bereits im Januar, nach eigenen Aussagen aufgrund einer überhöhten Bewertung, von allen Nvidia-Aktien getrennt und fast 700.000 Aktien bei Kursen um 150 US$ verkauft. Nur vier Monate später wäre dieses Aktienpaket fast 170 Millionen US$ mehr wert und Nvidia hat im Zuge dieses Anstiegs eine halbe Billion US$ an Marktwert dazu gewonnen.
Frau Wood macht alles falsch und bleibt dennoch eine gefeierte Technologie-Investorin.
Eines ist klar: Wir werden das spannende Thema Künstliche Intelligenz weiter verfolgen und in den nächsten Wochen sicher weitere Kandidaten identifizieren, bei denen Sie Long oder Short investieren oder spekulieren können.
In diesem Sinne nutzen Sie weiterhin die wahre Intelligenz und verlassen sich bei Investitionsentscheidungen nicht allein auf die Künstliche Intelligenz.
Das erwartet Sie in Andreas Lambrou's Monatsbrief:
Erfahren Sie einmal pro Woche, direkt von mir, welche Aktien im Rohstoffsektor (Gold & Silber, Energie und Industrie), das größtmögliche Rendite-Potenzial und Inflatiosschutz bieten.
Einige Anleger vertrauen dem DAX Index, weil sie davon ausgehen, dass die deutschen Werte eine solide Anlage wären.
Es gibt wohl kaum einen schlimmeren Selbstbetrug. Der DAX Index notiert heute bei 15.900 Punkten. Das sind gerade +28% mehr als beim Hoch des Jahres 2015. In einer Zeit, die als eine der stärksten Börsenhausse der Historie widerspiegelt, hätten Sie gerade mal 3% pro Jahr verdient, inklusive Dividenden.
Meine drei Investitionslisten stehen seit Start bei rund +40% zuzüglich Dividenden, die bei teils >10% jährlich liegen:
- Gold & Silber Bergbau: +39% (Silber +102% seit Kauf im März 2020)
- Energie (Rohöl + Erdgas + Uran): +32% (Bester Titel: +173% seit März 2020)
- Industrie (Bergbau + Stahl): +49% (Stärkste Aktie +178% seit Oktober 2020)
Neben dem stetigen, soliden Aufbau meines Vermögens, den ich Woche für Woche beschreibe, unterhalte ich ein spekulatives Depot, dessen Auswahl ich in meiner Spekulationsliste offenlege:
In der vergangenen Woche habe ich die explosiven Aktien eines spekulativen Öl-Projektentwicklers mit >120% Rendite in nur 12 Monaten reduziert. Meine Leser und ich selbst konnten also schon im Vorfeld der nun kurz bevorstehenden Projektentwicklung einen so hohen Gewinn einfahren, der es uns erlaubt, die weiteren Entwicklungen zu verfolgen, ohne Kapital zu riskieren.