Die jüngsten Ereignisse haben der Angst vor einem 3. Weltkrieg sowie einer bedeutsamen geopolitischen Aufteilung von der unipolaren US-zentrischen, zu einer neuen multipolaren Weltordnung – weiteren Nachschub verliehen.
Der Milliardär und Hedgefondsgründer Ray Dalio schätzt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen 3. Weltkrieg zwischen den USA und China jetzt auf 50% gestiegen sei. Die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse erinnern ihn dabei stark an die „populistische Phase“ zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg. Mein jüngster Gast im Cambridge Club war der libertäre Wirtschaftswissenschaftler Benjamin Mudlack, einer der bekanntesten Vertreter und Kenner der „Österreichischen Schule“ im deutschsprachigen Raum, die vom Austro-Amerikaner Ludwig von Mises begründet wurde.
Der Cambridge Club hat diese Ereignisse in seiner jüngsten 2-stündigen Geheimratstagung besprochen und analysiert – Link zum Video-Webinar – und ist dabei zum Ergebnis gekommen, dass die Verwerfungen, wie sie unser Gast Benjamin Mudlack in seinem Buch „Geldzeitenwende“ – Amazon Link – beschreibt, das Potenzial haben, die Edelmetallpreise, die Energiepreise und die Inflation 2024 zu befeuern. Mit Blick auf meine langfristige Vermögensaufbaustrategie halte ich besonders in der Nordsee tätige Öl- und Gaskonzerne aus Norwegen und Großbritannien für die renditeträchtigste Möglichkeit, weil diese weit weg vom Krisenherd Nahost befinden, aber von den dortigen Störungen der Weltrohölversorgung dennoch massiv profitieren würden.
So schreibt Herr Mudlack in seiner neuesten Kolumne für die sehr empfehlenswerte libertäre Seite Freiheitsfunken:
„Die Kaufkraft des US-Dollars wurde, gerechnet in Gold, von 1971 bis 2022 um mehr als 98 Prozent herabgesetzt.“
Herr Mudlack weist in einer weiteren Kolumne daraufhin, dass derzeit nur noch eine kleine Minderheit vom Wirtschaftswachstum profitieren, indem ihre Vermögenswerte steigen.
Um seine These zu untermauern, weist Herr Mudlack daraufhin, dass die Kaufkraft der durchschnittlichen US-Arbeitseinkommen, gerechnet in Aktienanteilen des Dow-Jones-Index, seit 1971 um 83,33 Prozent gesunken sei.
Er beschreibt dies als Umverteilungseffekte von den arbeitenden Menschen hin zur Finanzoligarchie.
Anlageexperten weisen darauf hin, dass einfach jeder in Aktien investieren könne, um diese Vermögensvorteile zu bekommen. Jedoch hinkt dieser Vergleich gewaltig, wenn Sie sich die heutigen Bewertungsverhältnisse anschauen, die Aktien in einer Welt des „leichten Geldes“ erreicht haben.
Anstatt eine dem Zinsumfeld angepasste vernünftige Bewertung mit dem 10-15-fachen Reingewinn, kosten die meisten Indexschwergewichte heute mehr als das 20-fache ihrer teils noch aufgeblähten Gewinne. Ein Korrekturpotenzial um -30 bis -50% ist also imminent vorhanden!
Der bekannte Ökonom Dr. Paul C. Martin – ehemals stellvertretender Chefredakteur von Bild – schrieb schon seit Mitte der 70er Jahre in seinen Artikeln für die Wirtschaftswoche „Gold schlägt Geld“, woraus ein Buch wurde, das bis Anfang der 80er Jahre zum Bestseller wurde. Der nachfolgende schleichende Goldpreisrückgang wird Börsenjournalisten gerne als Zeichen für blinde Gier und prozyklisches Anlegerverhalten zitiert. Die Börsenzyklen sind stets von pro-zyklischen Gier- und anti-zyklischen Angstphasen geprägt.
Jedoch äußern sich 0815-Finanzjournalisten generell gerne verächtlich über Gold, wie die neueste Kolumne aus dem Spiegel von August 2023:

Kritisieren möchte ich hierbei nicht explizit den Inhalt, der sich hinter einer Bezahlschranke verbirgt, sondern den fragwürdigen Zeitpunkt dieser Warnung vor Gold. Der Spiegel hat bereits eine lange Tradition, stets an markanten Tiefpunkten vor der Vermögenssicherung mit Gold zu warnen
Als Beispiel hier ein Spiegel-Artikel von August 1976:
„Rascher noch als die Preise sank die Stimmung von Goldhändlern und -spekulanten. Allein in den letzten neun Monaten verloren die Horter, die auf Zinsen ohnehin verzichteten, knapp ein Fünftel ihres Einsatzes -- Besitzer von Aktien oder Anleihen hingegen konnten in der gleichen Zeit nicht nur Dividenden und Zinsen abrufen, sondern erlebten einen langsamen, aber sicheren Kursanstieg ihrer Wertpapiere. Noch schlimmer erging es jenen Reichen, die sich bereits vor eineinhalb Jahren für das Gold erwärmt hatten: Sie verloren seit Ende 1974 fast die Hälfte ihrer Anlage.“
Wie die meisten Bürger heute wissen, war der Spiegel ursprünglich ein von Rudolf Augstein für die Besatzungszone Westdeutschlands aufgelegtes Wochenmagazin, das unter strikter Rigiden der USA und Großbritannien stand und heute sicher weiterhin von dieser Ausrichtung geprägt wird, wundert sich hingegen nicht über diese Häme, die angesichts der folgenden Goldpreisexplosion völlig fehl am Platze schien.
