Vor 23 Jahren bin ich nach Südostasien gezogen. Nachdem 1997 die Südostasien-Krise die internationalen Märkte zerrüttet hat, bekam ich bei meiner „Auswanderungs-Phase“ einen regelrechten Shit-Storm innerhalb meines familiären und freundschaftlichen Umfeldes. Die Bedenken waren: „wie kannst Du dieses Risiko eingehen?“ Dagegen stand für mich der enorm große Wirtschaftsraum und Freiheit als „junger Bub“.
Heute sieht die Situation in den ASEAN-Staaten rund um Singapur, Vietnam, Thailand, Indonesien, Malaysia, etc. ganz anders aus. Vietnam, Kambodscha und Laos sind beispielsweise mittlerweile im Zug der der Globalisierung zu interessante „Outsourcing“ Standorten chinesischer Produzenten geworden. Doch die ASEAN-Staaten inklusive der ++ Länder wie China und Südkorea sind längst nicht mehr nur die Werkbank für die westliche Welt. Sondern vielmehr mit der hohen Bevölkerung ein riesiger Inlandsmarkt geworden.
ASEAN ist quasi zu einem autonomen Gebiet gewachsen, das primär durch den US-Dollar und den dahinterstehenden Organisationen wie IWF und World Bank in eine große Abhängigkeit gezogen wurden. Denken wir nur an die Kriege (nach dem 2.Krieg) in Vietnam mit der Spaltung in Nord und Süd oder dem Korea / Japan Krieg, woraus Nord- und Südkorea resultierte oder schließlich auch der Indo-China-Krieg resultierte wo die Minen-Felder aus der westlichen „Freiheits-Bewegung“ bis heute weite Landstiche in Laos und Kambodscha zum Spießrutenlauf für Bauern geführt hat.
Das positive an dieser Stelle ich jedoch, dass sich die ASEAN-Staaten selbst versorgen können und von ausländischen Direktinvestitionen (FDI) stark profitieren. Die Wachstumsraten sind gigantisch und für 2023 gehen „Institute“ wie die OECD von einem durchschnittlichen Wachstum in den ASEANs von 5,2% aus. Dem gegenüber stehen die Rezessionsgefahren in den USA und vor allem Europa mit dem Spitzenreiter Deutschland gegenüber. Die Abwanderung selbst „westlicher“ Unternehmen in die südostasiatischen Schwellenländer hat einen riesigen Aufschwung erfahren. Schauen Sie sich einfach einmal die Kapital- und Facharbeiterkraftabflüsse von Deutschland an.

Werfen wir doch einfach kurzen Blick auf Performance wichtigsten ASEAN-Aktienindizes der letzten 5 Jahre:
Straits Times Index (STI) - Singapur:
Performance der letzten 5 Jahre (Stand: September 2021): +26.5%
Drei erfolgreichste Einzelwerte: DBS Group Holdings, United Overseas Bank, OCBC Bank
SET Index - Thailand:
Performance der letzten 5 Jahre (Stand: September 2021): +34.7%
Drei erfolgreichste Einzelwerte: PTT Public Company Limited, Siam Commercial Bank, Advanced Info Service
FTSE Bursa Malaysia KLCI - Malaysia:
Performance der letzten 5 Jahre (Stand: September 2021): +6.1%
Drei erfolgreichste Einzelwerte: Malayan Banking Berhad, Tenaga Nasional Berhad, Public Bank Berhad
Jakarta Composite Index (JCI) - Indonesien:
Performance der letzten 5 Jahre (Stand: September 2021): -1.7%
Drei erfolgreichste Einzelwerte: Bank Central Asia, Bank Rakyat Indonesia, Astra International
VN-Index - Vietnam:
Performance der letzten 5 Jahre (Stand: September 2021): +80.8%
Drei erfolgreichste Einzelwerte: Vinhomes, Vietcombank, Vingroup
Das Wachstum in der ASEAN Region ist durch eine Reihe von Reformen in den letzten Jahrzehnten ENORM befeuert worden. Bessere Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Gesundheit, Bildung sind ein wesentlicher Teil, welcher jetzt mit der hohen Anzahl der durchschnittlich jungen Bevölkerung zu einem regelrechten Höhenflug angesetzt hat. Viele Anleger wissen beispielsweise auch nicht, dass Indonesien mit rund 220 Millionen Einwohnern knapp die Hälfte der gesamten Europäischen Union zählt. Wir sprechen hier von einem riesigen Markt, der allein im Gebiet ASEAN mit junger Bevölkerungs-Dichte von 670 Million besiedelt ist.
Im August bin ich deshalb in Bangkok, da eine meiner Töchter dort ihren Doktoren-Titel erhält. Wer sich in Südostasien bewegt, kann die Bauarbeiten (Infrastruktur-Ausbau) mit offenen Augen beobachten. Dagegen erreicht mich immer wieder Video-Material aus Frankreich, Belgien und Deutschland, wie Straßenschlachten ausgeführt werden. Eine Situation, die zum Glück aktuell in Südostasien undenkbar ist.
Warum das so ist, erklärt sich quasi von selbst, wenn man einfach einen kurzen Blick auf die aktuellen Top-Five der wirtschaftlichen Wachstumstrends und großen Potenziale der ASEAN-Region wirft:
- Starkes Wirtschaftswachstum: Die ASEAN-Region verzeichnet ein robustes Wirtschaftswachstum und hat das Potenzial, eine der größten Volkswirtschaften der Welt zu werden. Mehrere ASEAN-Länder gehören zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit.
- Junge und wachsende Bevölkerung: Die ASEAN-Region hat eine junge Bevölkerung, und der demografische Wandel führt zu einer wachsenden arbeitsfähigen Bevölkerung. Dies schafft ein großes Potenzial für den Arbeitsmarkt und den Binnenkonsum.
- Aufstrebende Mittelschicht: Die wachsende Mittelschicht in den ASEAN-Ländern trägt zu einem Anstieg des Konsums und zu einem erhöhten Bedarf an Produkten und Dienstleistungen bei. Dies bietet Investitionschancen in den Bereichen Konsumgüter, Einzelhandel, Finanzdienstleistungen und Tourismus.
- Handelsintegration: Die ASEAN-Mitgliedsländer haben eine starke regionale Integration und eine gemeinsame Freihandelszone etabliert. Dies hat zu einem Anstieg des Handelsvolumens und der Investitionen geführt. Die weitere Vertiefung der Handelsintegration bietet Chancen für Unternehmen, die in grenzüberschreitende Handels- und Lieferketten investieren möchten.
- Infrastrukturinvestitionen: Die ASEAN-Region investiert stark in Infrastrukturprojekte wie Straßen, Schienen, Häfen, Flughäfen und Energieanlagen. Diese Investitionen sollen die regionale Konnektivität verbessern und den Handel und das Wirtschaftswachstum fördern. Es ergeben sich Möglichkeiten für Unternehmen, die in den Bereichen Bauwesen, Transport, Energie und Telekommunikation tätig sind.
Genau daher haben wir einen starken Fokus auf diese Region und in Kürze startet der Cambridge-Club mit der ausführlichen bzw. detaillierten Experise zu Chancen / Risiken der Emerging Markets mit dem Fokus auf meiner Seite für die südostasiatischen Märkte. Daher lohnt sich jetzt schon eine Anmeldung beim kostenlosen Geheimrats-Newsletter – falls der Cambridge-Club Newsletter noch nicht abonniert wurde.
Übrigens: Der Gründer vom Cambridge-Club und Freund Andreas Lambrou hat mit mir (Rainer Hahn) bereits im Jahr 2003 – also vor 20 Jahren – über den Finanzbuchverlag unser 1.Buch „Investieren in Asien“ veröffentlicht. Ein weiterer Vorteil für die Cambridge-Club Mitglieder, der die langjährige Erfahrung fundiert untermauert. Darüber hinaus waren Andreas und ich die Gründer vom damals führenden Emerging Markets Portal im deutschsprachigen Raum EMFIS.com sowie der Print-Ausgabe von Tiger&Dragon.
Der Cambridge-Club mit all seinen Mitgliedern will konkretes Wissen aus der Praxis und nicht aus theoretischen Lehrbüchern oder womöglich noch schlimmer: aus einem Wolkenkratzer aus Frankfurt, London oder New York verbreiten. Es geht um knallharte Fakten DIREKT aus der Realität. Wer seit 23 Jahre in Südostasien die Strukturen selbstständig aufgebaut hat, kann sicherlich mehr und direkter über dieses Thema berichten als ein Reporter von ARD oder N-TV aus den Studios in München, Berlin oder Frankfurt.