BASF verkauft mit DEA Wintershall das Tafelsilber & Deutschland macht sich abhängig.
In meiner Laufbahn sind mir immer – leider mehrheitlich – Menschen begegnet, die ihr Wissen so geheim halten wie eine Schatztruhe, anstatt offen auf die Menschen zuzugehen und lernen zu teilen. Das ist auch eine persönliche Einstellung, aber ich habe festgestellt, dass es mir mehr Freude bereitet und Freunde bringt, wenn ich mein spärliches Wissen teile. Am Ende des Tages bringt nur das geteilte Wissen unsere Menschheit und Zivilisation weiter. Wer weiß, wie viele Menschen schon vor der eigentlichen Erfindung das sprichwörtliche Rad erfunden, aber nie realisiert haben?
Seien Sie sich dennoch immer bewusst, dass die Ressourcen der Erde und die Energien – auch im Universum – erschöpflich sind. Es ist niemals garantiert oder vorgesehen, dass jeder Mensch alle seine irdischen Wünsche und Ziele erreicht. Wir müssen auch Bescheidenheit lernen und uns vor unersättlicher Gier bewahren, die unser Denken und Handeln vernebeln.
Vielleicht wäre es ein guter Rat, wenn wir uns als Menschen nur die Ressourcen schaffen würden, die wir auch zur Realisierung unserer persönlichen Ziele benötigen und nicht in maßloser Gier darüber hinaus zusammenraffen, was nur irgendwie möglich ist?
Wir müssen auch Bescheidenheit lernen und uns vor unersättlicher Gier bewahren, die unser Denken und Handeln vernebeln.
Vielleicht wäre es ein guter Rat, wenn wir uns als Menschen nur die Ressourcen schaffen würden, die wir auch zur Realisierung unserer persönlichen Ziele benötigen und nicht in maßloser Gier darüber hinaus zusammenraffen, was nur irgendwie möglich ist?
Meine Betonung liegt hier auch darauf, dass wir daran denken sollten, wie wir „Ressourcen erschaffen“. Das fängt im weitesten Sinne damit an, zuerst ein Stück brachliegendes Land fruchtbar zu machen und zu bestellen, bevor wir es ernten. Wenngleich es vielleicht auf den ersten Blick leichter wäre vorhandene „oberirdische“ Ressourcen zu „nutzen“, dazu zählt auch den vorhandenen Geld-/Kapitalstock „anderer“ zu nutzen. Wobei es eine innere Einstellung des Menschen ist – ich weiß nicht ob es eher Faulheit oder Boshaftigkeit ist – die dazu führt, dass sich der Parasitismus – was altgriechisch mit „bei einem anderen essend“ übersetzt wird – derart schnell ausbreitet.
Parasiten sind im heutigen Geldsystem inhärent
Ich möchte heute keine Berufsgruppe beschuldigen, auch wenn Politikern und deren Beamten als ihren Dienern oft nachgesagt wird, dass sie sich gerne an vorhandenen Ressourcen bedienen, ohne selbst einen produktiven Beitrag zu leisten. In der heutigen Zeit im Westen und vor allem in der EU würde ich dieser Behauptung größtenteils zustimmen. Doch ich möchte auch betonen, dass die Politik – per Definition bezeichnet die Politik Strukturen, Prozesse und Inhalte zur Regelung der Angelegenheiten des Gemeinwesens – eine Daseinsberechtigung hätte, wenn sie die Weichen tatsächlich in eine bessere Zukunft stellen würde.
Aus meiner Sicht ist das heute nicht mehr gegeben, denn heute töten sie mit ihrem Verhalten den „Wirt“.
Dafür möchte ich eine Entwicklung aufgreifen, die direkt mit meiner Anlagestrategie und meinem bewusst gewählten Schwerpunkt bei Rohstoff-Aktien des Energiesektors zusammenhängt.
Im Zentrum dreht es sich dabei um die kurz vor Weihnachten beschlossene Übernahme von DEA Wintershall durch einen britischen Ölkonzern.
Obwohl unsere Club-Mitglieder und ich im Investmentclub als Aktionäre von von einem heftigen Kursanstieg von >35% innerhalb weniger Tage profitierten und sehr wahrscheinlich langfristig enorme Renditen einfahren werden – sobald die Fusion voraussichtlich bis Mitte 2024 rechtlich sicher abgewickelt wurde – so muss ich festhalten, dass sich mit der Übernahme leider 125 Jahre Deutsche Geschichte in Luft auflösen sowie möglicherweise über 2.000 Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen werden.
Aber trifft das auch auf alle Zeiten in der Vergangenheit zu? Nun, ich möchte behaupten, selbst wenn mir das schwer fällt, dass frühere Politiker durchaus noch realistische Ziele definieren konnten.
Die Frage der Energiesicherheit bleibt der zentrale Schlüsselfaktor
Wie in der Natur, dreht sich unsere Existenz allein um die Energiefrage.
In einem einstündigen Interview konnte ich nicht alle Begleitinformationen unterbringen, die ich unseren Investment-Club-Mitgliedern in der Neujahrsausgabe 52 / 2023 im Detail erläutert hab.
Mit dieser Ausführung hoffe ich, es hilft besser zu verstehen, von welchen Netzwerken und Politikern wir (von links bis rechts) „regiert“ werden. Korruption, Lobbyismus und Skrupellosigkeit, sind viel zu oft Begleiterscheinungen erfolgreicher Politiker.
Zurück zur eigentlichen Frage, der Sicherstellung der Energieunabhängigkeit.
Ein wichtiger Meilenstein war die Gründung der längst vergessenen DEMINEX
Durchaus vielversprechend als Antwort auf die Dominanz der großen angelsächsischen Ölkonzerne schien 1969 die Gründung der deutschen DEMINEX, einer mittlerweile fast in Vergessenheit geratenen deutschen Konzern der Mineralölbranche. Die DEMINEX war ein staatlich bezuschusster, privat organisierter Ölkonzern, der sich zunächst mit der Finanzierung der hochriskanten Exploration betätigte, vor allem der Erschließung der Nordsee-Vorkommen Norwegens und Großbritanniens.
1998 hatte es DEMINEX tatsächlich geschafft einen Nettogewinn von mehr als einer halben Milliarde D-Mark zu erwirtschaften und wurde sozusagen mitten in seiner Blütezeit aufgespalten, wobei die BASF-Tochter Wintershall alle regionalen Aktivitäten in Russland, Aserbaidschan und Argentinien übernahm und die DEA (Deutsche Erdöl AG) alle Aktivitäten in Ägypten und Norwegen – überwiegend Länder, die noch heute zu den Kernregionen von Wintershall Dea zählen.
Die Welt am Sonntag kommentierte Jahrzehnte später: „Seither gilt es als historische Besonderheit, dass ausgerechnet das am höchsten industrialisierte Land Europas über keinen eigenen Energiemulti verfügt. Die Niederlande haben Shell, die Briten BP, die Franzosen Total und die Italiener Eni“
Im Rückblick kann diese Maßnahme tatsächlich als eine weise Voraussicht interpretiert werden, bei der Deutschland aktiv tätig war, um eine drohende Energiekrise abzuwenden, die mit der Ölkrise von 1973 bis 1980 bevorstand.
Der Spiegel schrieb am 24.6.1973 den Artikel – Öl: Amerikas Krise schlägt auf Europa durch:
„Angstkäufe amerikanischer Mineralölhändler treiben in Europa die Preise hoch. Benzin-Importe aus Rotterdam wurden binnen Jahresfrist um 250 Prozent teurer, der Heizölpreis verdoppelte sich. Fehlplanungen der US-Energiepolitiker und Umweltschutz-Aktionen führten zu verminderter Treibstoff-Produktion bei erhöhtem Bedarf.“
Was sich spannend lies, lässt sich wie heute auf eine lange Periode an Unterinvestitionen zurückführen, die darauf zurückgeführt werden kann, dass sich die westliche Welt, nach dem 2. Weltkrieg, der sehr günstigen saudischen und wachsenden texanischen Ölversorgung sicher glaubte, die von den USA kontrolliert wurden.
Meine Meinung: Öl- und Gas-Aktien bleiben ein Kerninvestment
Einmal mehr sehen Sie, dass alle Hoffnungen auf eine souveräne Wirtschafts- und Energiepolitik Deutschlands, welche die Energiesicherheit und wirtschaftliche Unabhängigkeit in den Vordergrund stellt, bitter enttäuscht wurden. Mit dem Verkauf des „Tafelsilbers“ von BASF, der DEA-Wintershall, droht ein weiterer Sargnagel in die deutsche Industrie getrieben zu werden. Obgleich die BASF zunächst noch eine Mehrheit besitzen wird, kündigte man doch schon an diese Beteiligung eines Tages veräußern zu wollen. Obwohl die deutsche Industrie und der Verkehr täglich auf mehr als 2 Millionen Barrel Rohöl angewiesen ist, gibt die Industrie seine letzten Quellen aus der Hand. Als Bürger können Sie sich den damit drohenden Preisschocks leider nicht entziehen. Doch als Anleger können Sie sich wenigstens diese Verluste über Dividenden und Kursrenditen zurückholen, indem Sie Investition in globale Ölkonzerne tätigen. Für mich bleibt das eine langfristig erfolgreiche Strategie. Von DAX-Anlagen oder vermeintlichen Schnäppchen-Aktien, wie der BASF-Aktie, halte ich mich darum bewusst fern. Es ist einfacher dort zu investieren, wo die Profite hinfließen, als zu investieren, wo die Renditen und Zukunftspotenziale abgesaugt werden. Welche Öl-Aktien heute noch ein Kauf sind, erfahren Sie wieder im neuen Jahr 2024, mit den gewohnt ausführlichen Analysen im Cambridge Investment-Club.