US-Öl-Förderung & Erdgas im Strukturwandel und vor Produktions-Plateau

Es gibt kein Wunder der US-Ölförderung oder beim Erdgas – diese befindet sich im strukturellen Wandel und vor einem Produktions-Plateau

Immer wieder wurde in diesem Jahr über die gefallenen Öl- und Gaspreise berichtet. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Ölpreis nach zwei starken Jahren 2021/22 auch einmal konsolidiert. Doch das negative Maß der Berichterstattung, die mit den COP28 Gesprächen eine „Abkehr vom Öl und Gas“ sehen und der Anleger-Pessimismus – auch ausgedrückt in überhöhten Short-Positionen im Terminmarkt, insbesondere bei US-Erdgasfutures scheinen mir schon wieder Extremwerte anzunehmen, die einen Nachkauf von ausgesuchten Energietiteln ermöglicht.

Schauen wir uns zunächst die wundersame Produktionsvermehrung in den USA an, die jüngst mit 13 Millionen Barrel Tagesförderung – was dennoch lediglich 13% der Tagesnachfrage ausmacht –   die Erwartungen übertreffen konnte.

Dabei ist ersichtlich, dass das Wachstum ausschließlich aus den Schieferölgebieten stammt: 

Raymond James schätzt, dass 2/3 des überraschend starken Produktionswachstums in diesem Jahr von privaten Betreibern stammten, von denen viele die Produktion vor dem Verkaufsprozess hochgefahren haben. In Anbetracht der nun begrenzten Lebensdauer der Bestände ist dies in Zukunft NICHT wiederholbar.

Obwohl das Ölangebot wohlwollend interpretiert wird, blieb das wahre Ausmaß des Netto-Produktionszuwachses eher verhalten, wie Sie es auch im neuesten OPEC Marktbericht für Dezember nachlesen können. So wuchs die Fördermenge der Nicht-OPEC Länder - trotz erheblicher Investitionsvorhaben in den USA dieses Jahr lediglich um 1,8 Mio. Barrel pro Tag und dürfte 2024 nur noch mit 1,4 Mio. Barrel täglich zunehmen. Demgegenüber wuchs die Weltölnachfrage 2023 um 2,5 Mio. Barrel pro Tag (China machte 56% dieses Wachstums aus) und lag damit deutlich über den Prognosen der IEA, die das Wachstum um rund 1 Mio. Barrel pro Tag unterschätzten. Für 2024 erwartet die OPEC einen weiteren Zuwachs von 2,2 Mio. Barrel pro Tag.

Das US-Produktionswachstum schwächt sich 2024+ massiv ab

Um einen besseren Überblick über die aktuellen Ölmarktentwicklungen zu bekommen, sollten Sie den Blogbeitrag von Goehring & Rozencwajg lesen. Dieser kündigte im Sommer dieses Jahres an, dass die Ölförderung in den USA – die vor allem auf die Schieferförderung im Permian Becken zurückgeht.

Die Prognose der Rohstoffexperten bleibt somit, dass die US-Förderung gegen Ende nächsten Jahres ihrem Höhepunkt zusteuert:

„In Übereinstimmung mit Hubberts Theorien konnten beide Becken nach Überschreiten der 50 %-Marke nicht mehr wachsen. Im Eagle Ford wurde die Hälfte der förderbaren Reserven im August 2019 gefördert; seitdem ist die Produktion um 18 % zurückgegangen. Im Bakken wurde die Hälfte der Reserven im Jahr 2022 gefördert, und die Produktion ist seither gleich geblieben. Unseren Modellen zufolge werden im Permian letztlich 34 Mrd. Barrel Öl gefördert, von denen 14 Mrd. oder 41 % bereits produziert wurden. Bei den derzeitigen Fördermengen wird der Permian irgendwann Ende 2024 die Hälfte seiner förderbaren Reserven produziert haben; zu diesem Zeitpunkt wird er höchstwahrscheinlich aufhören zu wachsen, genau wie die beiden anderen Becken.

Wenn wir Recht haben, liegt das Zeitalter des Schieferwachstums hinter uns, und Hubbert's Peak steht vor der Tür. Das immense Wachstum der Schiefervorkommen in den letzten zehn Jahren hat viele Analysten blind gemacht für die rückläufige Entwicklung der weltweiten konventionellen Förderung. Dieser Luxus hat nun ein Ende.“

Die Tragweite des Höhepunkts der US-Schieferproduktion im Permian Becken kann nicht hoch genug eingestuft werden. Die US-Ölförderung über die letzten Jahre, vor allem aus Schiefergebieten, ist die letzte Bastion, welche die OPEC+ Dominanz noch ein Stück weit gebannt hatte. Fällt die Ölförderung in den USA ab, wird sich der Ölmarkt weiter verengen und die Lagerbestände auf Rekordtiefs absenken.

Goldman Sachs erwartet einen extremen Abfall der Öllagerbestände von bis Ende 2024:

Ich bleibe weiter bei meiner Prognose eines extremen und für die meisten Marktteilnehmer überraschenden Anstieg beim Rohölpreis über 150-200 US$ pro Barrel, in den nächsten 24-36 Monaten.

Diese Fortsetzung der schweren Energiekrise, die 2022 für einen enormen Inflationsanstieg sorgte, hat enorme Konsequenzen für meinen Ausblick der Rohstoff- und Aktienmärkte, da ich glaube, dass sie das Ende vieler Solar- und Windprojekte einläuten wird. Die Analysten von Goehring & Rozencwajg haben unter Verweis auf Professor Charles Hall – den Erfinder des Konzepts der Energierendite (EROI), welche bemisst wie viel investierte Energie aus einem System zurückkommt – analysiert, dass die Weltwirtschaft um Wachstum generieren zu können einen deutlich höheren EROI-Faktor als 3-5 bräuchte, den Biomasse oder Solar- und Windenergie ermöglichen kann. Es benötigte seit der Geburt von Jesus Christus 1.700 Jahre bis sich das weltweite reale Wirtschaftsaufkommen verdoppelte, bevor sich das Wachstum durch die Erfindung der Dampfmaschine und der industriellen Revolution, durch den Einsatz von Kohle, Erdöl und später Erdgas, mit einem EROI von 30 sowie Atomkraft, mit einem EROI von 80 beschleunigte und sich das Wirtschaftsaufkommen seither alle rund 50 Jahre verdoppelt. Das klingt nach viel, aber wenn Sie es genau nachrechnen, entspricht diese 50-jährige Verdoppelungsrate einem inflationsbereinigten Realwachstum von lediglich 1,39% pro Jahr. Es ist demnach völlig unmöglich die heutige Zivilisation oder aufstrebende Volkswirtschaften wie China, Indien, Südostasien sowie Afrika durch erneuerbare Energien mit ausreichend Wachstumspotenzial zu versorgen, um sie aus der Armut zu bringen. Stattdessen ist ein erneuter Investitionszyklus bei fossilen Energiequellen (Kohle, Rohöl und Erdgas) nötig, ebenso bei der Atomenergie.

Fondsmanager Leigh Goering schrieb in seinem jüngsten Ausblick: 

„Es gibt bemerkenswerte Ähnlichkeiten zwischen dem Uranmarkt vor zwölf Monaten und dem heutigen Ölmarkt. Beinahe über Nacht wurde Uran von einem uninteressanten zu einem unverzichtbaren Gut, und wir glauben, dass Öl kurz davor steht, dasselbe zu tun.“

COP28 ist der Beweis dafür, dass die weltweiten Staaten am Ende ihres Lateins angelangt sind

Auf dem COP28 Gipfel lancieren die Länder - USA, Armenien, Bulgarien, Kanada, Kroatien, Tschechische Republik, Finnland, Frankreich, Ghana, Ungarn, Jamaika, Japan, Republik Korea, Moldawien, Mongolei, Marokko, Niederlande, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Schweden, Ukraine, Vereinigte Arabische Emirate und Vereinigtes Königreich - eine gemeinsame Erklärung zur Verdreifachung der Kernenergiekapazität bis 2050 und erkennen die Schlüsselrolle der Kernenergie bei der Erreichung von Netto-Null an.

Derzeit verbrauchen die bestehenden Atomkraftwerke jährlich rund 230 Mio. Pfund Uran (U308), bei einer weltweiten Minenförderung von 120 Mio. Pfund. Gleichzeitig soll der weltweite Stromverbrauch bi 2050 um 76% wachsen.

Es fällt derzeit schwer sich eine Zukunft vorzustellen, in der sich die Uranförderung um Faktor 5 auf knapp 700 Mio. Pfund steigert, zumal es neben Kazatomprom und Cameco kaum weitere Bergbaukonzerne gibt, die über so ergiebige Uranlagerstätten verfügen, um die Produktionsrate deutlich erhöhen zu können.

Uran war einer der besten Rohstoffe des Jahres und stieg um +70% auf derzeit 81 US$ pro Pfund und damit auf den höchsten Wert seit 2007. Angesichts der stattgefundenen Inflation wäre allerdings selbst der doppelte Uranpreis nicht zu hoch gegriffen und könnte in einigen Jahren für Kurse über 150 US$ pro Pfund sorgen, bevor nennenswertes neues Angebot geschaffen wird.

So berichtet die Financial Times, es gäbe 2024 eine anständige Chance, dass der Uranpreis die Marke von 100 US$ pro Pfund durchbricht.

China, der weltweit zweitgrößte Produzent von Kernenergie, macht weltweit fast die Hälfte der im Bau befindlichen Reaktoren aus. In den kommenden 15 Jahren will China 150 neue AKWs errichten, was allein einen zusätzlichen Uranbedarf von mehr als 250 Mio. Pfund entspricht, da neue Reaktoren mit ausreichend Brennstoff für 3+ Jahre ausgestattet werden müssten.

„Die Chinesen rennen herum auf der Suche nach neuem Angebot", sagte Liebenberg.

Atomkraftwerke in der EU und den USA stehen bis 2030 vor einer Welle von neuen Liefervereinbarungen, die den Preis voraussichtlich treiben werden:

Meine Meinung: Uran bleibt ein Spitzen-Rohstoff um vom Superzyklus zu profitieren

Anhand der Anlegerstimmung führt Uran den Rohstoffsektor an, wobei ich persönlich derzeit keine Möglichkeit mehr für einen Einstieg sehe. Was Uran vorgemacht hat, werden andere Rohstoffe wie Gold, Silber, Kohle, Rohöl, Erdgas, Kupfer oder Zink noch nachmachen, denn die Grundvoraussetzungen von zu wenig Angebot und eine wachsende Nachfrage sind überall die gleichen.

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About the author 

Andreas Lambrou

Als langjähriger Fondsmanager, Vermögensverwalter und erfolgreicher Börsenexperte mit einem Faible für Rohstoffe und Emerging Markets, bin ich seit mehr als 25 Jahren als Investor und Spekulant aktiv. Meine erfolgreichsten Investments, die sich innerhalb weniger Jahre mehr als verzehnfacht haben, machten mich zum Millionär und finanziell unabhängig.

Nach meinem Quereinstieg bei einem Wall Street Brokerhaus sowie meiner Tätigkeit als Analyst und Fondsmanager absolvierte ich mein Wirtschaftsstudium in Freiburg und Cambridge (UK). Nach erfolgreichem Abschluss arbeitete ich zunächst im Vermögensmanagement in der Schweiz, für hochvermögende Kunden. Insbesondere unterstützte ich meine Kunden mit ihren Investments in Rohstoffe und Emerging Markets.

Seit mehr als 20 Jahren bin ich parallel zu meiner privaten und professionellen Karriere, mit großer Freude für die schreibende Zunft aktiv, sodass auch Sie an meinen Erfahrungen und Abenteuern teilhaben können.

Ein langjähriger Geschäftspartner schreibt über mich: „Mit seinen messerscharfen Rohstoff-Analysen – immer mit einer Prise unverwechselbarem Humor gewürzt – schuf er sich rasch eine stetig wachsende Fangemeinde und zählt heute zu den gefragtesten Börsen- und Rohstoff-Experten Deutschlands." Heute können auch Sie von meinem Wissen, meinem über die Jahre aufgebauten Kontaktnetzwerk, meiner langjährigen Expertise sowie meinen Erfahrungen profitieren.Informieren Sie sich kostenlos über meinen persönlichen Newsletter, lesen Sie meine Bücher oder abonnieren Sie meinen Börsenbrief.

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