Im Sommer 1971 schlugen die letzten Tage eines ehemals „stabilen“ US-Dollars
Um die derzeitigen Entwicklungen Chinas zu einer führenden Weltwirtschaft und die zwingende Notwendigkeit einer zwischenstaatlichen „goldgedeckten Handelseinheit“ zu verstehen, sollten wir die Überzeugungen der weltweiten Notenbanker betrachten. Grundsätzlich glaube ich, dass wohl kein Notenbanker gerne bereit sein wird, seine Währung an Gold zu koppeln. Jedoch ergibt es sich, dass Staaten nur ungern mit „Falschgeld“ bezahlt werden wollen.
Ein bekanntes Beispiel aus der Geschichte, waren die Bestrebungen europäischer Staaten, allen voran Frankreichs, ihre angehäuften Währungsreserven Ende der 1960er Jahre in Gold einzulösen.
Legendär ist dabei eine Aussage Charles de Gaulles, der es wagte, sich mit der Weltmacht USA anzulegen:
„Das Gold ist der ewige und wahre Gradmesser“
Eine weniger bekannte Geschichte, stammt aus der Autobiografie Dr. Zijlstras, dem Vorsitzenden der niederländischen Zentralbank und späteren Verwaltungsratspräsidenten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel (BIZ):
In der zwei Jahrzehnte danach veröffentlichten Autobiografie bestätigte Dr. Zijlstra, dass er durch diesen Besuch im Sommer 1971 erkannte, dass der sich zusammenbrauende Sturm, den er seit einigen Jahren vorausgesehen hatte, bald losbrechen würde. Tatsächlich erinnern die heutigen Entwicklungen sehr stark an das, was gegen Ende der 60er Jahre stattgefunden hat.
Die verdeckten Vorbereitungen der Währungsabwertungswelle startete Mitte der 60er Jahre
Die Loslösung vom Goldstandard war nie vollständig. Tatsächlich hatten die Zentralbanker seit den späten 1960er Jahren eine ungeheuerliche Angst vor den Zahlungsbilanzdefiziten und den daraus entstehenden Schieflagen bei ausländischen Schulden, die schnell zur Inflation führen würde.
Eines der ersten Länder, die aus dem goldgedeckten „Breton Woods“ Währungssystem ausscherte war Großbritannien, in dem das Pfund an einem Samstag, dem 18. November 1967 14 % abwertete.
Am Sonntag folgte die Erklärung von Harold Wilson, dem damaligen Premierminister, die sie hier ausführlich bei Youtube nachschauen können und der ironischerweise versuchte den offensichtlichen Kaufraftverlust zu verschleiern, indem er betonte:
„Von nun an ist das Pfund im Ausland im Vergleich zu anderen Währungen etwa 14 % weniger wert. Das bedeutet natürlich nicht, dass das Pfund hier in Großbritannien, in Ihrer Tasche, Ihrem Portemonnaie oder auf Ihrer Bank, abgewertet worden ist."
Es ist aber rückblickend festzustellen, dass sich die Preise, vor diesem Schritt über zwei Jahrzehnte von 1949 bis 1967 lediglich 7 % gestiegen waren, was etwa einer durchschnittlichen Jahresinflationsrate von weniger als 0,4 % entsprach oder nur ein Fünftel des heutigen Zentralbankziels von „nur“ 2 % Inflation. In den folgenden 5 Jahren, nach der Abwertung des Pfunds, stiegen die Konsumentenpreise in Großbritannien um +40 % oder jährlich um 8 %.
IWF Sonderziehungsrechte (SZR): Der alte „Papiergold“ Standard für Zentralbanken
Die weltweit wichtigste Rechnungseinheit, die Ende der 60er Jahre aufkam, war das SZR ursprünglich als Äquivalent des Goldgehalts des US-Dollars. Ursprünglich waren das SZR und der Dollar gleichwertig, aber als der Dollar gegenüber Gold und anderen wichtigen Währungen abgewertet wurde, behielt das SZR seinen nominalen Goldwert bei: daher sein Ruf als "Papiergold".
Eine Anekdote war dabei das Geschenk, das der damalige US-Notenbankvorsitzende Paul Volcker, dem in Pension gehenden Vorsitzenden der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel (die Welt-Zentralbank der nationalen Zentralbanken), Dr. Zijlstra machte, als er diesem eine „falsche Note“ (Abbildung links) eines 10 Milliarden US$ Sonderziehungsrechts (SDR) überreichte, mit der Inschrift:

„Zur Deckung des Bedarfs an einer Aufstockung der bestehenden Währungsreserven, falls und sobald diese erforderlich wird". Dazwischen steht: "1 SZR = 0,8886671 Gramm Feingold (?).
In Zijlstras Autobiographie von 1992: "Gold als Sonne des Geldkosmos“, finden Sie auch die Passage:
„Der Goldpreis wird künstlich viel zu niedrig gehalten. Weil, bevor und nachdem alles gescheitert ist, Gold die Sonne in unserem "monetären Kosmos" ist.“
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Die Endabrechnung: Gold als Sonne des monetären Kosmos
Das Schlüsselelement von Zijlstras Analyse betrifft das Problem der nicht ausgeglichenen internationalen Zahlungsbilanzdefizite, das jetzt mit fortschreitender Abwertung des US-Dollars, des Euros, Yens und anderer Währungen mit „ideologischen“ Politikern an der Spitze, wieder an Bedeutung gewinnt.
Wie Dr. Zijlstra feststellte, musste der Goldpreis in der monetären Geschichte seit Gründung der US-Notenbank bereits mehrmals extrem stark steigen, um sicherzustellen, wie er betonte „damit der Dollar gegenüber allen anderen Währungen abwerten konnte". Er erklärte, dass wir weder den Dollar noch irgendeine andere Währung als die Sonne des "monetären Kosmos" betrachten dürfen - nichts außer Gold. Auch nicht das SZR, nur Gold.
Meine Einschätzung: Es wird allmählich Zeit für mehr Edelmetall-Käufe:
In der Vermögensaufbauliste des Cambridge Investment Clubs, ist reines Gold schon seit Anfang an als direkte Anlageform vertreten. Im Fonds & ETF-Musterdepot von Finanzfreiheit hatte ich bisher noch keine direkten Goldanlagen vorgenommen, weil ich zunächst die Reaktion des Goldpreises auf die höheren Zinsen abwarten wollte. Seit dem Start des Musterdepots im Frühjahr 2023 bewegte sich der Goldpreis meist zwischen den Marken von 1.900-2.000 US$. Sowohl oberhalb, zuletzt bei 2.140 US$ Ende November, als auch unterhalb dieser Marken, bei 1.815 US$ Anfang Oktober, zeigte Gold jeweils Anzeichen einer Erschöpfung und kehrte wieder in den genannten Preisbereich zurück.
Diese entscheidende Phase - in welcher Gold durch steigende Zinsen und einen stärkeren US-Dollar – zurückgehalten wurde, nähert sich mit dem Höhepunkt der Leitzinsen ihrem Ende. Für Goldkäufe scheint mir darum das aktuelle Kursniveau um 2.000 US$ pro Unze eine gute Einstiegsmarke zu werden, um von einem möglichen Ausbruch über 2.100 US$ pro Unze zu profitieren. Traditionell erfährt der Goldpreis bei sinkenden Leitzinsen einen mehrjährigen Aufwärtstrend.
Letztlich werden alle Bürger mit einer Entwertung des Geldes und ihres Sparvermögens leiden, besonders dem Teil der „unsolide“ investiert wurde. Sie haben leider keinen direkten Einfluss auf den Staat oder die Investitionspolitik Ihrer Pensions- oder Rentenkasse, aber auf Ihre eigene Vorsorge haben Sie einen Einfluss und diesen sollten Sie weiter nutzen, solange es noch (legal) möglich ist.