In Deutschland geht es der Industrie mittlerweile schlechter als in der Türkei!

Wachstums- und Zinssorgen belasten nun gleichermaßen den Markt. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen haben schon ein Niveau bei 4,21% erreicht und somit seit der kurzen Bankenkrise im März um fast 90 Basispunkte erhöht. Extrem schlecht sehen die Hypothekenzinsen aus. Der 30-jährige Finanzierungszins hat in den USA die Marke von 8% geknackt. Ein Hauskauf war seit den frühen 80er Jahren nicht mehr so teuer und das gefährdet die Immobilienpreise und könnte zu erheblichen Wertberichtigungen führen.

Leider wird die Börsenentwicklung in Europa zudem weiterhin vom politischen Wahnsinn beeinflusst, die sich nicht als umsetzbar herausstellen.

Falls Sie ein Abo der Zeitung Welt haben, empfehle ich Ihnen das Interview mit dem Geschäftsführer des über 500 Jahre alten Edelstahlherstellers Coatinc aus Siegen in Nordrheinwestfalen, Paul Niederstein, der in 17. Generation an der Spitze von Deutschlands ältestem Familienunternehmens steht und von einer hausgemachten Krise spricht, die es so in dieser Form noch nie gab.

Kriege? Hyperinflation? „Was wir jetzt erleben, betrachte ich als problematischer“

Auf die Frage, warum er derzeit einen Standortvorteil für die USA sieht, antwortete er:

„Es ist dort vor allem weniger ideologisch. Europa wird weltweit mittlerweile belächelt wegen seiner Naivität, dass eine Reindustrialisierung dann an moralischen Kriterien scheitert. Im Ausland belächelt man Europa deshalb – ich würde das sogar als einen Mangel an Demut und eine Arroganz bezeichnen. In den USA, wo ja wirklich jetzt richtig eine Reindustrialisierung passiert, vielleicht bald sogar auch in England, Türkei, Asien, sowieso, da geht das anders. Damit hier auch wieder eine andere Richtung eingeschlagen wird, muss es wohl erst knallen. (…) Wir sehen, dass die großen Projekte in Chemie-Industrieunternehmen oder auch Großprojekte in der Infrastruktur oder der privaten Wirtschaft tatsächlich nicht mehr in der Form umgesetzt werden, wie wir es in den letzten Jahren gewohnt waren. Am deprimierendsten ist dabei, dass die EU den Abschwung offenbar nutzt, um mit voller Geschwindigkeit gegen die Wand zu fahren. Es gibt ein paar Leuchtturmprojekte wie neue Batteriefabriken für die Elektroauto-Industrie, in die ein paar Milliarden investiert werden, ja. Aber das ist nichts, was uns in der Breite nach vorne bringt.“

Ich interpretiere das Interview so, dass innerhalb der EU leider eine Abbruchstimmung und keine Aufbruchstimmung herrscht, wie sie in Asien zu finden ist oder wenigstens die klimafreundliche Umbruchstimmung fehlt, wie sie in den USA derzeit läuft.

So kämen die verzinkten Stahlmodule für die Windkraft vor allem aus Südostasien wie Vietnam, betonte Herr Niederstein und fordert von Brüssel indirekt Initiativen zur Standortverbesserung.

Herr Niedermeier spricht zwar nicht direkt von Investitionsprogrammen und erheblichen Subventionen für die Industrie, doch das wäre in dem Fall naheliegend, denn im weltweiten Wettbewerb könnte der Plan einer „klimaneutralen“ Industrie letztlich nur mit immensen steuerfinanzierten Staatshilfen und Importkontrollen überleben.

Das sehen Sie an den Milliardenprojekten für die Erzeugung von grünem Stahl aus Wasserstoff, die zu 60% vom Staat getragen werden.

Volkswirtschaftlich führt das bei einer Rekordverschuldung direkt in das nächste Dilemma. Wenn immer mehr Staatsdefizit angehäuft wird und die Zinsen steigen, kommt irgendwann ein Punkt an dem die Kreditaufnahmebereitschaft des Marktes erschöpft sein wird. Während im letzten Zyklus China und Russland noch enorme Überschüsse in Euroraum oder im US-Dollar investiert haben, sind diese als Käufergruppe nun verschwunden. Die Last, die Euro- und Dollar-Liquidität zu halten, verteilt sich auf wenige Schultern und muss letztlich wieder von der Zentralbanken übernommen werden. Die "Fragilität" nimmt zu.

Der Rückgang der Steuereinnahmen bei Kommunen in den USA zeigt Ausmaße, wie zuletzt in der großen Finanzkrise 2007/08. Gleichzeitig fehlen dem Staat Steuereinnahmen, die das Haushaltsdefizit konstant halten sollen und das erhöht die Defizite und Kreditaufnahme der Länder oder Bundesstaaten.

Während es in Deutschland – wie immer –  noch schlechter aussieht: So meldete das staatliche Bundesamt Destatis in ihrer Pressemitteilung im Juni eine Zunahme der Verschuldung um 38,9 Milliarden Euro. Den größten Anteil daran hatten die direkten Subventionen, des im November 2022 neu gegründeten Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie, dessen Verschuldung gegenüber dem Jahresende 2022 um 22,2 Milliarden Euro auf 52,4 Milliarden Euro (+73,3 %) Ende März 2023 zunahm.

Die Notenbanken und Geschäftsbanken verschärfen gleichermaßen die Kreditvergabe und führen die Geldmenge zurück. Tatsächlich gab es seit 1868 nur eine Phase in der die Geldmenge noch stärker zurückging als derzeit. Die US-Notenbank und Bankenaufseher reagierten jedoch gerade noch schnell genug und retteten die Geschäftsbanken aus ihrer Misere, indem sie ihre deutlich gesunkenen Anleihen mit 100% beliehen. Die Probleme der Investmentbanken wurden über die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS mit einem Aufwasch vertuscht. Jedoch wurde die Ursache der Probleme – die steigenden Zinsen – nicht behoben und deshalb steht die nächste Liquiditätskrise so gut wie vor der Tür.

Während zuvor die Überliquidität der „Spar- und Kreditguthaben“ abgebaut wurde, führte die Inflationswelle zu einer erheblichen Rückführung der Investitionen.

Die verschlechterte Lage zeigt sich immer mehr auch sichtbar beim Konsum und dem globalen Handel. Der CEO von Home Depot, einer der größten Baumarktketten in den USA sagte in seinem Quartalsbericht:

„Das Risiko besteht in einem breiteren Nachfragerückgang, da sich die Verbraucher zurückziehen.“

Noch können Anleger durch eine höhere Gewichtung der kurzlaufenden Anleihen dieses Defizit ausgleichen. Doch 4% Zinsen am langen und 5% Zinsen am kurzen Ende, übersteigt die durchschnittliche Dividendenrendite der meisten Aktien schon deutlich. Insofern scheinen die meisten Wachstums- und Konsumwerte stark überbewertet zu sein.

Meine Meinung: „Cash is King“ = Kurzfristig – auf Sicht der nächsten 6 Monate – könnten kurzfristige Anleihen der König sein!

Abschließend ziehe ich aus dem eingangs erwähnten Interview mit Herrn Niederstein den für mich wichtigsten Punkt einmal mehr bestätigt:

Sämtliche Neuinvestitionen dienen derzeit nicht der Kapazitätserweiterung dienen, sondern der Sicherstellung der Nachhaltigkeit und Transformation.

Aus Sicht der Renditeerwartungen bei Ihren Rohstoff-, Energie- und Industrieinvestments dürfte sichergestellt sein, dass derzeit keine Überkapazitäten drohen, welche die Margen belasten könnten. Deshalb sollten die Gewinnmargen deutlich höher als in Vergangenheit bleiben.

Die höhere Profitabilität erhöht den Spielraum für gezielte Investitionen sowie eine Erhöhung der üppigen Dividenden.

Langfristig bleiben die Aussichten damit für den industriellen Sektor und die Rohstoffe weiterhin sehr positiv.

Allerdings möchte ich Ihnen nicht verschweigen, dass die überhohen Zinsen voraussichtlich im kommenden Halbjahr zu einer massiven Börsenschwäche beitragen, die auch unseren sicheren Hafen der Edelmetalle nochmals von ihrem derzeit stabilen Niveau zurückwerfen könnten.

Diese Bewegung könnte nochmals ein relatives Tief und Kaufkurse markieren,

Lobo Tiggre, bringt es in seinem neuesten Börsenbrief auf den Punkt:

„In der Zwischenzeit bleibe ich besorgt, dass die Schwäche in Europa und die Erkenntnis, dass der FOMC es ernst meint mit "höher für länger", eine Rallye des US-Dollars auslösen könnte. Das würde das Gold-Dollar-Wechselkursverhältnis kurzfristig nach unten drücken.“

Wobei ich vermute, dass die entscheidenden Tiefstkurse von Mitte bis Herbst 2022 halten werden und schlimmstenfalls höchstens getestet oder sehr kurzfristig unterschritten würden. Diese Bewegungen wären natürlich keine Verkaufssignale, sondern erneute Kaufchancen, im Rahmen der Volatilität – ähnlich wie bei den Börsencrashs 2008 oder 2020 – bevor insbesondere die Edelmetalle wieder mit der Antizipierung der mit dieser Börsen- und Konjunkturschwäche einhergehenden Zinswende steil emporsteigen würden.

Print Friendly, PDF & Email

Sie wollen Ihr Anlagen im Aktien- & Rohstoffbereich, ETF's & Fonds noch erfolgreicher handeln? Zögern Sie jetzt nicht & setzen Sie auf Expertise, Erfahrung & Erfolg!

Als Mitglieder des "INVESTMENT-CLUB" erhalten Sie mindestens folgende Leistungen:

1. Investment-Club - ALLE Börsendienste

Sie erhalten Zugang ALLE aktuellen 3 Börsendienste mit mindestens einer wöchentlichen PDF-Ausgabe per E-Mail:

Sie erhalten so direkt alle wichtigen Informationen und Updates zu Ihren Investitionen, mit neuen Kaufchancen sowie den besten Verkaufsmöglichkeiten. Sie profitieren von drei komplementären Anlagestrategien:

Cambridge-Club - Exklusive Dienste:

  • „Rohstoff-Club“ (min. 26/Jahr)
  • „Investment-Club“ (min. 26/Jahr)
  • „Finanzfreiheit“ ETF & Fondepot (12/Jahr)

Der Umfang dieser Reports umfasst ca. 10-30 Seiten.

Jetzt Ihre GRATIS-Leseprobe hier herunterladen

2. Investment-Club - Marktgespräche

Mit dem Marktgesprächen verfolgen Sie mehr als spannende Börsendiskussionen. Andreas Lambrou und seine Geheimräte stellen Ihnen einen Praxisratgeber zur Verfügung, der Ihnen hilft Ihre Anlagestrategie besser auszurichten, um die Chancen und Risiken an der Börse am besten zu nutzen.Erfahren Sie von professionellen Anlegern direkt, wie diese ihre Millionen-Depots durch die jeweils wechselnden Marktphasen navigieren.

Vor allem erfahren Sie welche Einzeltitel aus dem reichen Cambridge Investment-Club Universum jetzt die besten Renditechancen bieten und aus Sicht unserer Experten am aussichtsreichsten eingestuft werden.

3. Investment-Club Community Ticket

Während ihrer Mitgliedschaft sind Sie aktiver Teil der Cambridge-Club-Community. Hier vernetzen Sie sich DIREKT mit Experten & den Geheimräten des Cambridge-Club

Hier treffen sich die Experten- und Clubmitglieder zum aktiven Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen. In der Community gibt es zeitnah laufend hochaktuelle

Updates, Informationen & Ergänzungen zu den Cambridge-Club Ausgaben, Webinaren & Videos.Ihr exklusiver Zugang zur Cambridge-Club-Community “Discord-Lobby & exklusiven Kommunikationskanälen”) ist Ihnen als Investment-Club Mitglied sicher.

In der Cambridge-Club-Community vernetzen sich Geheimrat, Experten & alle Clubmitglieder zum direkten, interaktiven Austausch!

About the author 

Andreas Lambrou

Als langjähriger Fondsmanager, Vermögensverwalter und erfolgreicher Börsenexperte mit einem Faible für Rohstoffe und Emerging Markets, bin ich seit mehr als 25 Jahren als Investor und Spekulant aktiv. Meine erfolgreichsten Investments, die sich innerhalb weniger Jahre mehr als verzehnfacht haben, machten mich zum Millionär und finanziell unabhängig.

Nach meinem Quereinstieg bei einem Wall Street Brokerhaus sowie meiner Tätigkeit als Analyst und Fondsmanager absolvierte ich mein Wirtschaftsstudium in Freiburg und Cambridge (UK). Nach erfolgreichem Abschluss arbeitete ich zunächst im Vermögensmanagement in der Schweiz, für hochvermögende Kunden. Insbesondere unterstützte ich meine Kunden mit ihren Investments in Rohstoffe und Emerging Markets.

Seit mehr als 20 Jahren bin ich parallel zu meiner privaten und professionellen Karriere, mit großer Freude für die schreibende Zunft aktiv, sodass auch Sie an meinen Erfahrungen und Abenteuern teilhaben können.

Ein langjähriger Geschäftspartner schreibt über mich: „Mit seinen messerscharfen Rohstoff-Analysen – immer mit einer Prise unverwechselbarem Humor gewürzt – schuf er sich rasch eine stetig wachsende Fangemeinde und zählt heute zu den gefragtesten Börsen- und Rohstoff-Experten Deutschlands." Heute können auch Sie von meinem Wissen, meinem über die Jahre aufgebauten Kontaktnetzwerk, meiner langjährigen Expertise sowie meinen Erfahrungen profitieren.Informieren Sie sich kostenlos über meinen persönlichen Newsletter, lesen Sie meine Bücher oder abonnieren Sie meinen Börsenbrief.

Jetzt KOSTENFREI anmelden

Geballtes Börsen-Wissen des Geheimrat-Teams & über 200 aktive Clubmitglieder… so findet man die Gewinner-Aktien!

>